Bergmesse auf der Marienberg Alm: Segnung Mariensäule
Marienberg-Alm – Große Auszeichnung für die Almleit Annemarie und Herbert Schuchter
Marienberg-Alm –“Zäunen auf der zugepachteten Alm Biberwier”
Der gute Hirte geht – Marienbergalpe plant großes Fest zum “40-Jahr-Jubiläum” der Hirtenfamilie Schuchter
Hunderte pilgerten zur Bergmesse auf die Marienberg Alm
Zur Bergmesse auf der Marienberg Alm pilgerten am Sonntag, dem 11. August 2013 einige hundert Gläubige. Sie kamen auf unterschiedlichen Wegen zur Alm. Mieming-Online nahm die Einladung der Jungbauern / Landjugend Mieming an, auf dem Anhänger eines Traktors auf den Marienberg zu fahren. Dekan Mag. Reinhold Pitterle las die Messe an der Kapelle der Marienberg Alm. Dekan Pitterle ist derzeit Pfarrer in St. Jakob im Defereggental. An seiner Seite Landtagspräsident DDr. Herwig van Staa, die Mieminger Sänger und die Weisenbläser der Musikkapelle Mieming. Vor der Messe begrüßte Almmeister Benedikt van Staa alle Berglerinnen und Bergler und bedankte sich bei der im Oktober in den Ruhestand wechselnden Hirtenfamilie Anni und Herbert Schuchter für vier Jahrzehnte hervorragende Arbeit auf der Marienberg Alm.
Wir bitten um den Segen für Mensch und Vieh
“Wir bitten den Herrn um seinen Segen für Mensch und Vieh, die Bauern und ihre Hirten und danken für diesen Almsommer, der bislang ohne jeden Schaden verlief”, sagte Pfarrer Pitterle in seiner Predigt. Die Mieminger Sänger sangen unter der Leitung ihres Chorleiters Johannes Holzeis u.a. die “Katschtaler Messe”, Das “Tota pulchra es Maria” und die “Alpbacher Bauernmesse”. Die Weisenbläser der Musikkapelle Mieming umrahmten den liturgischen Teil der feierlichen Bergmesse.
Hirtenfamilie geht nach 40 Jahren in den Ruhestand
Im Anschluss an die Bergmesse wurde ein zünftiges Bergfest gefeiert. In der Alm-Küche, aber auch im Außenbereich der Marienberg Alm wurde auf Hochtouren gearbeitet, damit die vielen Gäste möglichst rasch versorgt werden konnten. Anni und Herbert Schuchter waren insgesamt sehr zufrieden mit dem Tagesverlauf und bedanken sich bei allen, die ihnen die Ehre erwiesen. Beim Almabtriebsfest am Sonntag, dem 15. September auf dem Kirchplatz in Barwies wird die Hirtenfamilie Schuchter für “40 erfolgreiche Almjahre” auf der Marienberg Alm gefeiert. Im Oktober gehen die beiden in den wohlverdienten Ruhestand.
Die Marienberg Alpe
Die Marienberg Alm ist ca. 900 ha große mit einer Futterfläche von ca. 200 ha. Die Alm wird von der Agrargemeinschaft Marienberg Alpe verwaltet. Die Agrargemeinschaft ist keine Gemeindegut-Agrargemeinschaft. Ihr gehören über 80 Mitglieder an, davon sind nur noch ca. 20 auftreibende Bauern, die Jahr für Jahr ca. 220 bis 250 Stück Vieh unterschiedlichster Rassen von Mai bis September auf die Mairenberg Alm führen. Dazu kommen noch ca. 200 Schafe. Zur AG Marienberg Alpe gehören die Weiler Obsteig/Aschland, Freundsheim, Gschwent, Fronhausen, Barwies/Zirchbichl und See/Zein. Die Marienberg Alpe wird laut Urkunde schon seit mindestens 1828 bewirtschaftet. Die Marienberg Alpe darf zusätzlich ca. 70 bis 80 ha Weidenfläche in Biberwier nutzen. Almmeister der AG Marienberg Alpe ist Benedikt van Staa.
Fotos: Knut Kuckel
Hat die Kuh Charakter? –“Ja. Sehr menschlichen, sagen unsere Bauern und – die Kuh vergisst nie”
“Wenn Du dem Kalb viel Zeit widmen kannst, zahlt sich das ein Leben lang aus”, sagt Ortsbäuerin Barbara Spielmann. “Die intensivere Beziehung zwischen Mensch und Vieh beginnt so früh wie möglich”. Jede Kuh, jedes Vieh hat seinen eigenen Charakter. Mit dieser Feststellung stimmten unsere Bauern überein und – “Ja!” – die Kuh hat Charakter. Das sagen alle, die davon etwas verstehen. “Hat die Kuh mal eine schlechte Erfahrung gemacht”, vergisst sie das nie, sagt Jungbauern-Obmann Michael Wallnöfer. “Ich rede mit meinen Viechern und bin mir sicher, dass sie mich verstehen”. Exklusiv in Mieming-Online: Eine kleine Charakterstudie der Kuh.
“Das Vieh hat ein gewaltiges Erinnerungsvermögen”, erzählt der Felderer Almmeister Klaus Scharmer. “Verletzt es sich zum Beispiel im Viehtransporter, bringst Du es nie wieder freiwillig in einen Hänger hinein”. Zu allen meinen Tieren habe ich einen guten und sehr persönlichen Bezug. “Das ist schon vergleichbar einigermaßen familiär, wenn Du so willst”, sagt der Klaus. Ich spüre, wenn du die Bauern über ihr Vieh reden hörst, wirst du das Gefühl nicht los, sie redeten über ihre ganz große Liebe.
Jede Kuh hat ihren eigenen Charakter. Das bestätigen dir alle Bauern und attestieren ihrem Vieh, davon einmal abgesehen, hoch sensibel zu sein. “Der Vergleich zum Menschen, ist dabei nicht so weit hergeholt”, meint Michael Wallnöfer. Es gebe die ruhigeren Charaktere und die “Dynamiker”. “Manche sind im Umgang mit dem Menschen hart im Nehmen, andere wiederum scheu und bisweilen auch schreckhaft. Je länger Du aber mit den Tieren zusammen bist, umso stärker entwickelt sich ein Kuh-Mensch-Verhältnis”.
Almmeister Klaus Scharmer: “Bis Mitte Juni wird unser Vieh auf den Vorberg geführt. Das ist unsere “niedere Alm” in Obermieming. In dieser Zeit müssen sich unsere Tiere wieder an das Leben in der Natur und an den Almhirten gewöhnen. Allzu viel Zeit bleibt ihnen dafür nicht. Die Beziehung zum Almhirt muss sehr gut sein”, das könne schon einmal, so der erfahrene Hochfeldern-Almobmann, “über Leben und Tod entscheiden”. Bevor der eigentliche Almsommer auf den Hoch-Almen beginnt, müssen sich deshalb alle Tiere an ihren Sommer-Chef gewöhnt haben. Aber wie macht man das, unter solchem Zeitdruck? Diese Frage geht an die Mieminger Ortsbäuerin Barbara Spielmann. Barbara gewährt uns mit ihrer Antwort einen Blick hinter die Kulissen: “Auf den Punkt gebracht, mit Speck fängt man Mäuse”.
Die Ortsbäuerin kennt den Trick-Katalog ihres Almhirten. Der Kluckner Norbert gehe nie ohne seine Leder-Umhängetasche zu den Tieren. Darin lagert er ein trockenes Gras-, Salzfutter-Gemisch. Die Inhaltsstoffe sind im wesentlichen Jodiertes Viehsalz, Kleie, Gras und ein wenig Kraftfutter. “Für die Tiere geschmacklich ungefähr so verführerisch wie für uns Menschen feinste Schokolade”, erklärt Barbara Spielmann. Darin enthalten sind auch Kraftfutterstoffe, aber im Grunde “ist das ein sogenanntes Lockfutter-Präparat”. Hauptbestandteil ist Kleie. Die Kleie bleibt bei der Getreideverarbeitung nach Absieben des Mehles zurück und ist sehr nährstoffreich. Wir Menschen essen sie auch. Ballaststoffe wie die Kleie sind gut für den Stoffwechsel.
Almhirt Norbert Kluckner zeigt uns, wie das mit dem Lockfutter funktioniert. Er ruft das Vieh und verteilt es an seine Schützlinge. “Das funktioniert immer”, sagt der erfahrene Alm-Hirt. “Mit meinem Ruf, verbinden sie die Aussicht auf das Zwischendurch-Leckerle”.
Wir werden von drei zutraulichen Jungkühen umkreist. “Sind das nicht Mira, Victoria…” und “…Pamela”, ergänzt Norbert Kluckner. Die gepflegten und bilderbuchschönen braun-weiß gescheckten vom Scharmer Klaus. Während unserer Foto-Arbeiten haben wir zu fast allen Kühen ein gutes Vertrauensverhältnis aufbauen können. Die Braun-Weißen, vom Felderer-Almmeister, wichen uns nie von der Seite. Hatten Spaß an ihrem Assistenz-Job und leckten gelegentlich auch mal das Objektiv sauber. Ehrenamtlich.
Kühe sind verspielt. Und keineswegs “schwerfällig und dumpfbackig” wie der nicht wissende Volksmund überflüssigerweise schon mal zum Besten gibt. Am südwestlichen Vorberg, Richtung Wildermieming, gibt es eine Bank. Marke “Leichtbau”. Daran reiben sich die Viecher gerne. Dann fällt sie um, die kleine Bank. Wieder aufgerichtet, beginnt so etwas wie “Mensch ärgere dich nicht” für Rindviecher. Die Kühe kommen, schauen sich die Bank an. Schnuppern, schnüffeln und stoßen sie wieder um. Wieder aufgestellt, beginnt das Spiel von Neuem. Das kleine Spiel zieht mehr und mehr Kühe an. Alle möchten mitspielen. Unsere Fotos belegen, dass Kühe das sehr mögen.
Hintergrundwissen: Das weibliche Rind wird erst dann als Kuh bezeichnet, wenn es ein Jungtier auf die Welt gebracht hat. Das Jungtier nennt man Kalb.
Themawechsel. Kühe haben einen täglichen Flüssigkeitsbedarf von ca. 80 Litern. Einen Großteil davon nehmen sie auf direktem Weg über das verspeiste Gras zu sich, den Rest über das Quellwasser am Brunnen. “Wie schaffst Du es, dass sie alle in Richtung Quelle gehen?”, frage ich Almhirt Norbert Kluckner. “Eine läuft in die empfohlene Richtung und all’ die anderen folgen ihr??” . “Ja. So funktioniert die Angelegenheit. Das ist der angeborene Herdentrieb”, sagt er. Kühe, Kälber, Rinder – alles sind Herdentiere. “Von ihrem Herdeninstinkt hängt auf der Alm, im Hochgebirge, mitunter das Überleben ab”.
Dann zupft er an meinem Ärmel: “Schau, das Kalb ruft seine Mutter”. – Jetzt sind es schon zwei Kälber, die ihre Mutter brauchen. Die Mutter naht und gibt den beiden Kälbern zur gleichen Zeit ihre Milch. Das nennt man “wesensgerechte Milchviehhaltung”.
Hintergrundwissen: Nach etwa drei Tagen erkennen sich Muttertier und Kalb gegenseitig an der Stimme, und die Kuh kann ihr Kalb von allen anderen Kälbern schon allein am Geruch erkennen.
Norbert Kluckner führt exakt Buch über seine Neuzugänge. Zurzeit sind schon über 80 Tiere am Kälberriegel beim Bauernhof vom Post Hannes angekommen. Der Kälberriegel ist der Vorberg der Obermieminger Viehbauern. Anderenorts spricht man auch von der “Niederen Alm”.
Das Glockenspiel der Tiere ist in diesen Tagen eine akustische Attraktion am Fuße der Mieminger Berge. Bis Mitte Juni werden es ca. 250 Stück Vieh sein. In der Regel Jungvieh. “Wir sind heuter mit 22 Jungtieren dabei”, sagt Barbara Spielmann. “Und zwei bis drei trockenen Kühen”. Das sind Kühe, die in ihrem Stallalltag Milch liefern.
Hintergrundwissen: Ein 1/2 Liter Milch deckt zu 54 Prozent den Tagesbedarf an Nährstoffen eines Jugendlichen ab.
“Bis Mitte der Woche sind die meisten Bauern mit der Heumahd oder ihren Feldern beschäftigt”, informiert Klaus Scharmer. “Ab Donnerstag/Freitag dieser Woche rechnen wir mit einem Wetterwechsel. Bis dahin muss das Heu eingebracht sein. Dann haben wir wieder die Zeit, neues Vieh auf den Vorberg zu treiben”. Das sei mit viel Arbeit verbunden, erfahren wir. Die Tiere müssen auf die Alm vorbereitet werden. Auch medizinisch. Unter anderem wird jedes Tier vorbeugend gegen Zeckenbisse geimpft.
Unter “Heumahd” versteht der Experte übrigens im allgemeinen die erste Heu-Ernte des neuen Jahres. Das Heu ist wichtigster Bestandteil des Viehfutters. Trocken oder als Silage gereicht. Im Lehrbuch angehender Bauern heißt es, “Heu ist die getrocknete Biomasse von Gründlandpflanzen”.
Die Barwieser Bauern werden heuer ca. 240 Stück Vieh auf ihre Marienberg-Alm führen. “Der Barwieser Vorberg sind die Oberen Wiesen rund um das Kohlplatzl”, sagt Jungbauern-Obmann Michael Wallnöfer und lädt uns ein, in dieser Woche die Alm zu besuchen. “Auch unsere Vorbereitungen laufen jetzt auf Hochtouren”. Wir nehmen die Einladung dankend an und verabreden uns unverbindlich für den kommenden Mittwoch.
Fotos: Knut Kuckel
Marienberg-Alm – Große Auszeichnung für die Almleit Annemarie und Herbert Schuchter
Eine nicht alltägliche Auszeichnung und Ehrung konnte am 17. November 2012 das Ehepaar Annemarie und Herbert Schuchter im Haiminger Oberlandsaal entgegen nehmen. Der Österreichische Almwirtschaftsverein, vertreten durch dessen Obmann LR Ing. Erich Schwärzler (Vorarlberger Agrarlandesrat), LR Anton Steixner, Vize-Bgm. Klaus Scharmer und Benedikt van Staa als Obmann der Agrargemeinschaft Marienberg-Alm konnten Annemarie und Herbert für 39 Jahre auf der Marienbergalm Dank und Anerkennung aussprechen.
39 Jahre auf der Marienberg-Alm
Herbert ist seit 39 Jahre als Hirte für das Vieh verantwortlich und Annemarie für die Milchverarbeitung und den Hüttenbetrieb. Was wäre die Marienberg-Alm ohne dem Graukas von der Annemarie? Aber warum die Ehrung für 39 Jahren? In den Bezirken Imst, Reutte und Landeck werden vom Österr. Almwirtschaftsverband nur alle sechs Jahre solche Ehrungen durchgeführt und daher ist diese Ehrung für Herbert und Annemarie bereits für 39 Jahre dabei. Wir können uns aber trotzdem auf den 40. Almsommer von Herbert und Annemarie auf der Marienberg-Alm im Sommer 2013 freuen.
Gratulation
Die Mitglieder der Agrargemeinschaft Marienberg-Alm sowie die Gemeinde Mieming möchten sich bei Annemarie und Herbert für ihre wertvolle Arbeit auf der Marienberg-Alm bedanken, zu dieser Auszeichnung recht herzlich gratulieren und den beiden alles Gute für die Zukunft, vor allem aber Gesundheit wünschen!
Die Marienberg Alm
Seit 39 Jahren bewirtschaftet die Familie Annemarie und Herbert Schuchter die Marienberg Alm. Annemarie ist für das Almgasthaus verantwortlich, Herbert kümmert sich um ca. 260 Stück Braunvieh und Fleckvieh, davon 20 Milchkühe für den Almbetrieb. “Herbert ist der geborene Hirt”, kommentiert Obmann Benedikt van Staa. Ihm sei nicht bekannt, dass jemals zuvor die Almbewirtschaftung solange, ohne Unterbrechung, in einer Hand lag. Die Marienberg-Alm ist ganzjährig geöffnet. Die Alm ist bei Wanderern, Radlern, Kletterern, Skifahrern und Tourengehern gleicherweise beliebt. Wanderer kommen im Sommer meistens von Arzkasten über den Alpsteig zum Marienberg (Gehzeit ca. 1 1/2 Stunden) oder nördlich der Mieminger Kette, über die Seeben Alm und Coburger Hütte zur Marienberg Alm. Das Skigebiet Marienberg – Biberwier ist im Winter längst mehr als ein Geheimtipp.
Fotos: Knut Kuckel
Marienberg-Alm
Familie Annemarie und Herbert Schuchter
Am Marienberg, Talstation Almlift
6633 Biberwier, Österreich
Tel.: +43(664)5337212
Öffnungszeiten:
Sommer:
Mitte / Ende Mai bis Mitte Oktober
Winter:
mit Liftbetrieb
Baustelle Marienberg Alm – Schwere Baggerarbeiten am Jochweg
Die Hochwasserkatastrophe zwischen Sellrain und Galtür vor vier Wochen, hatte auch Auswirkungen auf den Marienbergjochweg. Der Weg zum Joch zwischen der Marienberg Alm im Süden und Biberwier im Norden wurde in großem Ausmaß zerstört. Die Agrargemeinschaft Marienbergalpe beauftragte die Unternehmung Erdbau Thomas Kail in Obsteig-Gschwent mit den Sanierungsarbeiten. Keine leichte Aufgabe, in einer Höhe von rund 1800 Meter über See.
Thomas Kail ist zurzeit mit schwerem Gerät damit beschäftigt, die Schäden auf einer Strecke von ca. 1,2 Kilometer zu reparieren. Radler und Bergwanderer fordern seine ganze Aufmerksamkeit. “Die radeln oder gehen meistens im toten Winkel meines Baggers. So kann ich sie nicht sehen.” Thomas Kail muss darauf achten mit seinem Schremmhammer-Bagger nicht das Gleichgewicht zu verlieren und keine Bergler zu verletzten.
“Die Sanierung des Jochweges wird unter erheblichem Zeitdruck durchgeführt. Unser Marienberg-Hirt Andreas “Ander” Rott muss mehrmals täglich auf die andere Seite der Alm über diesen Weg fahren. Dort weidet gut die Hälfte unseres Viehs”, sagt Almmeister Benedikt van Staa. Und billig wird das auch nicht, so van Staa. “Wir hoffen auf schnelle und unbürokratische Unterstützung vom Land. Alleine schaffen wir das nicht.”
Das Marienbergjoch ist ein tiefer Einschnitt in den Hauptkamm der westlichen Mieminger Kette. Das Joch liegt auf einer Höhe von 1789 Metern. Im Westen schließen sich Handschuhspitze und Wannig ans Marienbergjoch an, im Osten die Marienbergspitzen.
Vom Marienbergjoch aus führen zahlreiche Wander- und Klettertouren über oder um die umliegenden Bergmassive herum. Südlich unterhalb der Marienbergspitzen führt ein markierter Steig durch leichtes Latschengelände zum Hölltörl. Nördlich unterhalb des Marienbergjochs zweigt der sogenannte Jubiläumsweg zur Biberwierer Scharte nach Nordosten ab. Empfehlenswert ist auch ein Rundweg mit Marienbergjoch, Biberwierer Scharte und Hölltörl Über Coburger Hütte und Grünsteinscharte.
Das Vieh auf der Marienberg Alm scheint sich wieder vom Unwetterschrecken erholt zu haben. “Gemütlich war das sicherlich nicht für unsere 200 Viecher”, meint Benedikt van Staa. “Aber in den drei Sommermonaten auf der Alm gehört so etwas dazu. Nicht unbedingt immer in dieser Heftigkeit.”

Marienberg Alm-Wirtin Bianca Rott: “Heuer haben wir mehr als nur einen Grund, zu feiern. Bitte sagt es allen im Tal, dass sie sich am Sonntag, dem 9. August zu uns auf den Weg zur Alm machen.” Foto: Knut Kuckel
Hüttenwirtin Bianca Rott freut sich mit Mann Andreas und ihrem Marienberg-Team indes auf das nächste Fest. “Bis zu unserem traditionellen Bergfestl mit Bergmesse, am Sonntag, dem 9. August wird hoffentlich wieder alles befestigt sein. Wir freuen uns auf viele Gäste. ”
Fotos: Knut Kuckel
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Almmesse auf der Marienberg Alm –“Ein unvergleichbares Altarbild”
“Der Dom mit seinem schönen Altar in Würzburg ist nicht mit diesem Altarbild hier vergleichbar”, sagte der Würzburger Domkapitular Monsignore Clemens Biber, der auf Einladung von Landtagspräsident DDr. Herwig van Staa die Almmesse am Sonntag, dem 9. August 2015 auf der Marienberg Alm zelebrierte. Die Mieminger Sänger (Ltg. Johannes Holzeis) und die Weisenbläser aus Wildermieming gestalteten den musikalischen Teil der Heiligen Messe. Die Almmesse auf der Marienberg Alm gibt es seit 35 Jahren. “Und immer hat alles gepasst”, sagt Almmeister Bendedikt van Staa in unserem Video.
Gastgeber des Almfestes waren die Agrargemeinschaft Marienbergalpe und die Almleute, die Familie Bianca und Andreas Rott. “Was Domkapitular Clemens Biber mit dem Altarbild sagte, hat mich tief beeindruckt”, sagte Hüttenwirtin Bianca Rott. “Der Würzburger Dom ist sicherlich wunderschön, wir haben aber sehr wohl verstanden, was der Monsignore damit zum Ausdruck bringen wollte.”
“Wir sind den Almleuten Andreas und Bianca Rott dankbar für ihre ausgezeichnete Arbeit auf der Marienberg Alm”, sagt Almmeister Bendedikt van Staa in unserem Film:
Regie und Produktion: Andreas Fischer / Mieming-Online.at
Domkapitular Clemens Bieber (geb. 1957 im Raum Aschaffenburg) ist Leiter der Hauptabteilung V (Soziale und caritative Dienste) des Bischöflichen Ordinariats. Er ist seit 1987 Priester der Diözese Würzburg und gehört seit 2010 dem Domkapitel an. Der Geistliche war ein guter Freund des 2013 verstorbenen Innsbrucker Altbischofs Reinhold Stecher und macht seit Jahren seinen Urlaub in unserer Region. Landtagspräsident Herwig van Staa bat Monsignore Clemens Biber stelltvertretend für den Stamser Abt German Erd die Almmesse auf dem Marienberg zu übernehmen. Der Abt wurde an dem Vormittag in Stift Stams beansprucht.
“Ich war die Woche schon einmal auf der Marienberg Alm und bin auf dem Fußweg über den Steig heraufgekommen”, sagte uns Clemens Biber. “Ich wollte die Alm vor diesem Sonntag kennen lernen und mich so auf die Almmesse einstimmen.” Seine Liebe zu Tirol, seinen Menschen und den Tiroler Bergen teilt der Würzburger Domkapitular ganz bestimmt mit seinem früheren Freund, dem in Tirol hochverehrten Altbischof Stecher.
Der Altbischof und langjährige Alpinausbilder Dr. Reinhold Stecher sagte einmal “Das Miteinander in den Bergen hat mich auch etwas Zeitloses gelehrt: Alle Seelsorge, vor allem auch all sakramentale Seelsorge, braucht als notwendigen menschlichen Hintergrund erlebte Gemeinschaft und persönliche Verbundenheit. Auf dieser Basis hat dann das Geheimnis der Eucharistie einen ganz anderen Sitz im Lebnen als in einem entpersonalisierten Kirchenbetrieb, in dem sich ein Fremder mit Fremdgebliebenen um den Altar versammelt.” (Quelle: Reinhold Stecher, Spätlese, Tyrolia Verlag, Innsbruck-Wien, 4. Aufl. 2013).
“Das Almfest am Sonntag war ein großer Erfolg”, kommentierte später Hüttenwirtin Bianca Rott. “Das Wetter passte, alle waren gut gelaunt und zufrieden – was könnte schöner sein?” Der offizielle Almsommer auf der Marienberg Alm dauert noch bis Samstag, dem 12. September. Dann wird das Vieh wieder zurück auf das Mieminger Plateau getrieben. Mieming-Online ist heuer eingeladen, mit dabei zu sein. “Wenn das Vieh nicht mehr auf der Alm ist, fühle ich mich ziemlich einsam, dann fehlt etwas wichtiges”, so Bianca Rott. “Dann muss ich auch die ersten Tagen unten bleiben.”
Almmeister Benedikt van Staa sprach von einem “bis jetzt erfolgreichem Almsommer”. “Trotz all der vielen Unwetter, Murenabgänge – trotz Hagel und Gewitter – kam – Gottlob – niemand zu Schaden. Darüber freuen wir uns. Der Obmann der Agrargemeinschaft Marienbergalpe sagte u.a. “Die Almmesse ist für uns sehr wichtig. Unser Vieh wird gesegnet und wir bitten für eine gute Ernte. Worüber wir uns weniger freuen ist die derzeitige Entwicklung der Milchpreise. Wenn das so weiter geht, wird es bald keine Kühe mehr auf den Almen geben. Ich appelliere an Eure Solidarität – so der Almmeister zu den Berglern am Marienberg – schaut darauf, was ihr kauft. Unterstützt unsere Tiroler Milchprodukte. Es geht dabei nicht nur um die Existenz der bäuerlichen Betriebe. Es geht um mehr.”
Die Stimmung bei den Bauern ist am Siedepunkt. Gegenüber Juli 2014 erhalten sie um zehn Cent weniger pro Kilogramm. 30 Cent erhalten die Bauern von der Tirol Milch/Berglandmilch. Damit können die Erzeugerkosten kaum mehr gedeckt werden. Es geht ums Geld und ums Einkommen der Bauern. Die Milch ist ein zentraler Eckpfeiler der agrarischen Wertschöpfung.
Nach der Almmesse spielte die “Band ohne Namen” (Originalton Bianca Rott) zur Unterhaltung auf. Musikanten aus Oberperfuss und Inzing. Die meisten waren schon häufiger beim Almfest auf der Marienberg Alm mit von der Partie.
Die Weisenbläser aus Wildermieming trommelten Jäger Michel und Holzeis Hans zusammen. Die beiden spielten auch mit. Die Mieminger Sänger erfüllten in der Almstube Musikwünsche. Geburtstagsstandl und mehr.
Die Marienberg Alm ist ca. 900 Hektar groß, mit einer Futterfläche von ca. 200 Hektar. Die Agrargemeinschaft Marienberg Alpe ist keine Gemeindegut-Agrargemeinschaft und somit autonom. Ihr gehören über 80 Mitglieder an, davon sind nur noch ca. 20 auftreibende Bauern, die Jahr für Jahr um die 215 bis 250 Stück Vieh, unterschiedlichster Rassen, von Mai bis September auf die Marienberg Alm führen. Dazu kommen noch ca. 200 Schafe. Zur AG Marienberg Alpe gehören die Mieminger Weiler Obsteig/Aschland, Freundsheim, Gschwent, Fronhausen, Barwies/Zirchbichl und See/Zein. Die Alpe wird laut Urkunde schon seit mindestens 1828 bewirtschaftet. Die Marienberg Alpe darf zusätzlich ca. 70 bis 80 Hektar Weidefläche in Biberwier nutzen.
Die Marienberg Alm reicht nicht bis zur absoluten Baumgrenze, ist aber auch nicht sehr weit davon entfernt. Der Weg über den Steig hinauf zur Alm, dauert gute vier Stunden und mehr. Ab Gasthaus Arzkasten, bei Obsteig.
Kontakt:
Marienberg Alm Familie Rott
Obsteig 303
Tel. +43 660 3776700
eMail: marienberg-mieming@aon.at
Internet: www.facebook/marienberg-alm
Fotos: Knut Kuckel
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Marienberg Alm – Ausschreibung Verpachtung der Marienbergalpe
Pächter gesucht für die schönsten Arbeitsplätze, die in unserer Region zu vergeben sind: Die Marienbergalpe wird ab sofort neu verpachtet. Bei der Pacht geht es u.a. um die Almwirtschaft auf ca. 200 Hektar Almfläche und um den Betrieb der Gastwirtschaft “Marienberg Alm”. Die Verpachtung erfolgt ganzjährig.
Details zur Ausschreibung Verpachtung der Marienbergalpe
Ab sofort auf 1 Jahr, nachfolgend jeweils 5 Jahre. Die Verpachtung der Marienbergalpe erfolgt ganzjährig. Der Pachtgegenstand umfasst sowohl die Almwirtschaft als auch die Gastwirtschaft “Marienberg Alm”.
- Almfläche: ca. 200 ha
- Viehanzahl: ca. 125 Stück Vieh und ca. 150 Stück Schafe
- Zufahrt: Mit PKW bis zur Hütte
Bewerbung bitte schriftlich bis spätestens 8. April 2016 an die
Agrargemeinschaft Marienbergalpe
z. Hd. Martin Reindl
Krebsbach 374
6414 Mieming.
Persönliche Email: martin-reindl@aon.at.
Weitere Auskünfte können beim Agrarobmann Benedikt van Staa eingeholt werden.
Tel. 00 43 664 5316830.
Fotos: Knut Kuckel








































40 Jahre Marienberg Alm – Die Almleit kehren zurück ins Tal
Annemarie und Herbert Schuchter waren vier Jahrzehnte lang die guten Seelen der Marienberg Alm. Genau so lange sind sie inzwischen auch verheiratet. 40 mal 365,25 Tage. 14-tausend-610 Tage. Die Schaltjahre mit eingerechnet. „Das waren vierzig Jahre Flitterwochen“, sagt die Nassereitherin Anni, die ihren Herbert aus Mieming „heute fast noch mehr liebt als in der Anfangszeit“.
Mitte Oktober verlassen die beiden ihre Alm. Sie kehren von ihrer langen „Hochzeitsreise“ zurück, zu uns ins Tal, um später mal zu erzählen was sie alles so erlebt haben. Dafür reicht kein Tag. Keine Woche und kein Monat. Ruhe und Abstand wünschen sich die Beiden fürs Erste. „Ich werde erst einmal lange schlafen“, kündigt Anni an und Herbert will nach und nach alle Almen besuchen, die er noch nie zuvor gesehen hat.
Der gute Hirte geht
„Der Winter ist nichts mehr für uns“, sagt Herbert, „der zieht uns jetzt in die Knochen“. Als er das sagt, schaut er auf die Schneefelder der nördlichen Mieminger Kette. Dabei werden seine Augen feucht. Jeder Gedanke, jeder Satz, der sich in diesen Tagen mit seinem Ausstieg aus dem Hirtenalltag beschäftigt, macht ihn traurig. Das Aufhören scheint für den langjährigen Hirten so etwas wie „höhere Gewalt“ zu sein. Die Gene des „guten Hirten“ sind dem Schuchter Herbert mit in die Wiege gelegt worden. Als kleiner Bub durfte er zum ersten Mal einen Sommer lang auf der Felderer Alm bleiben. Mit 16 hütete er schon Kühe auf der alten Felderer Alm und Schafe auf der Seeben-Alm. In seiner Stube hängen alte Fotos aus dieser Zeit. Nach einer Schlosser-Lehre stand sein Entschluss fest. Ich werde Almhirt. „Damals war das alles noch viel härter. Die Alm war Knochenarbeit. Alles Handarbeit und Du hast die Verantwortung“.
Die Disziplin „Verantwortung“
„Verantwortung“, zu dieser Disziplin hat Herbert Schuchter eine feste Beziehung. „Wenn ich ab Mitte Juni bis zu 250 Stück Vieh und mehr als 200 Schafe auf der Marienberg-Alpe zu hüten habe, weiß ich, was das bedeutet“, sagt er. „Dann denke ich schon Mal beim Aufstehen, das sind rund 500 Leben und die haben einen Marktwert von ein paar 100-tausend Euro. Und dafür trage ich jetzt drei Monate lang die Verantwortung“. Keine leichte Hypothek, die der Hirt Jahr für Jahr schultern muss. Ohne Hilfe geht das nicht. Sein Bei-Hirte ist seit ein paar Jahren der Praxmarer Peter. Er geht zeitgleich mit Herbert Schuchter in Pension. „Ich freue mich auch immer, wenn der Brecher Franz aus Untermieming Zeit hat, mir etwas zur Hand zu gehen“, sagt der Herbert. Die beiden sind alte Schulfreunde. Herbert Schuchters Arbeitsumfeld kann sich sehen lassen. Die Marienberg Alpe umfasst ca. 900 Hektar Fläche, davon sind geschätzte 200 Hektar reine Futterfläche. Hinzu kommt noch die Weidebenutzung in Biberwier. Das sind nochmal bis zu 80 Hektar. Von den ca. 80 Mitgliedern der Agrargemeinschaft Marienberg-Alpe gehören noch 17 zu den „auftreibenden Bauern“. Die Schafhalter nicht mitgezählt. Die auftreibenden Bauern kommen aus den Weilern Obsteig/Aschland, Freundsheim, Gschwent/Fronhausen, Krebsbach, Barwies/Zirchbichl und See/Zein.
Unter vier Alm-Meistern gedient
Der Chef-Hirte der Marienberg-Alpe hat in vierzig Jahren vier Alm-Meistern gedient. Der Alm-Meister ist sein direkter Vorgesetzter und Ansprechpartner. Max Pirpamer Senior war zehn Jahre lang sein erster Chef. In den darauf folgenden 15 Jahren hörte er auf Johann Haid, danach zehn Jahre lang auf Hansjörg Wett und vor fünf Jahren wurde Benedikt van Staa sein neuer Chef. Das funktionierte auch in Zeiten ohne Mobil-Telefon sehr gut, sagt der Herbert. „Ein paar Jahrzehnte lief alles über die Funkstrecke von Louis Soraperra. Was anstand, wurde per Funkkontakt besprochen“. Da überlegte man schon sehr genau, was wichtig war. „Heute bin ich rund-um-die-Uhr erreichbar. Wenn Du Fotos von Beni van Staa siehst, hat er meistens ein Handy am Ohr“, schmunzelt der Alt-Hirte in spe. „Der Almbetrieb ist heute modernes Management“.
Die Viehhaltung unterlag einem Wandel
Das Vieh kommt im Sommer auf die Alm, weil das Futter hier reichlich ist und nahrhaft. Das Vierteljahr auf der Alm macht die Tiere aber auch widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Je nach Witterung kommt das Vieh frühestens im Mai/Juni auf die Marienberg Alm und wird Ende September über die niederen Almen in die Winterställe zurück geführt. Heuer ist am 15. September Almabtrieb auf der Marienberg Alm. Wir „klopfen auf Holz“, denn bis jetzt ist kein Tier in diesem Sommer zu Schaden gekommen. „Das waren dieses Mal 217 Stück Vieh und ca. 130 Schafe – alle Rassen“, sagt Herbert Schuchter. Auch die Viehzucht unterlag einem starken Wandel. Es gab Zeiten, da habe es nur Braunvieh gegeben. Heute gibt es vom Braun-, Fleck- über Grauvieh so ziemlich alle Rassen. „Früher wäre beispielsweise eine Kreuzung zwischen Braunvieh und einem amerikanischen Stier eine Todsünde gewesen“, meint Benedikt van Staa. Das sei heutzutage gar nicht mehr so ungewöhnlich. Das gleiche gilt für die Schafhaltung. Längst sieht man auf unseren Almen alle Rassen. Neben dem weißen Tiroler Bergschaf, auch das gescheckte, das „Tscheggen-Schaf“.
Erinnerung an den früheren Rochus-Tag
Es hat sich zwangsläufig viel verändert, in den vergangenen vier Jahrzehnten. Anni Schuchter glaubt, dass „die Bauern früher härter im Umgang waren als heute“. Das „waren Herren, die viel Macht hatten“. Sie erinnert sich an ihren ersten Almsommer. Am Anfang hatte sie nicht selten Heimweh nach Nassereith. Die Familie und ihre Freundinnen fehlten der damals jungen Frau, die erst im Mai ihren Herbert heiratete. „Mitten im Spätsommer kam es zu einem überraschenden Kälteeinbruch. Das war an einem 16. August, dem Rochus-Tag. Das weiß ich deshalb so genau, weil an diesem Tag früher die Kälber von den Bauern geholt wurden. Es war so erbärmlich kalt, dass ich in der Küche einheizen musste. Da kam ein Bauer rein und schimpfte, weshalb ich mitten im Sommer sein Holz verbrennen würde?“ In der Zeit, erinnert sich die Anni, floss schon mal die ein oder andere Träne. Heute sei das anders. Die Arbeit und die vielen Menschen, die Tag für Tag auf die Marienberg Alm kämen, hätten sie „mutiger gemacht“.
Lawinenkatastrophe von 1999
Zurückblickend hatte Annemarie Schuchter später noch heftigere Wetter erlebt als damals. „1999 kam sogar eine Lawine durch unser Küchenfenster herein. Gottseidank kam niemand zu schaden. Der Fernpass war lange gesperrt. Das war eine regionale Katastrophe“. Schnee und Hagel würde es ja immer mal auf der Alm geben. Das sei in rund 2000 Meter Seehöhe und darüber hinaus ganz normal. „Wenn es mal ganz arg kalt war“, sagt Herbert Schuchter, gefror schon mal die alte Leitung an der 500 Meter östlich gelegenen Arzbödelequelle ein, die früher für die Wasserversorgung der Marienberg-Alm genutzt wurde. Heute entspricht alles modernen Voraussetzungen und es kann nichts mehr zufrieren. Bei langanhaltendem Regen gab es auch Probleme am Vorberg. Vom Mooswiesenweg in Barwies, bis Arzkasten und im ganzen Stöttlbachgebiet“.
„Heute haben die Menschen keine Zeit mehr“
Was sich allerdings im Gegensatz zum Wetter stark verändert hätte, erzählt dann wieder die Schuchter Anni, seien die Menschen, die zur Alm kämen. „Die haben heute alle keine Zeit mehr. Die Bauern, die Wanderer, Radler oder Tourengeher. Alle sind in Eile. Die würden am liebsten schon gegessen haben, bevor sie ihre Bestellung aufgeben“. Das führt zu mehr Stress in der Küche. „Früher haben wir am Abend oft am Tisch gehockt und uns Geschichten erzählt. Heut schaut jeder auf die Uhr und muss früh gehen“. Als sie das sagt, geht die Küchentür auf und weitere Freunde kommen herein. Wir rücken zusammen. Bernadett, Annis Ferienhilfe, stellt noch ein paar Stühle an den Tisch. Wortlos steht Hüttenwirtin Anni auf, geht zur kleinen Arbeitsplatte ihrer Küche und richtet in ein paar Minuten ein paar Jausenplatten. Butter, Wurst, Kas, Speck und selbst gebackenes Brot.
Graukas kann niemand besser als Anni machen
Oskar, ein enger Hausfreund und Helfer der Familie Schuchter, sagt: „Den Graukas kann niemand besser machen als die Anni. Der muss laufen, schau…“, sprach’s und zeigte mir, wie er gegessen wird. „Auf das Brot kommt eine dicke Scheibe Almbutter. Darauf der Graukas und viele Zwiebelringe. Wenn Du magst, kannst Du das Ganze noch ein wenig würzen, aber ich habe es so am liebsten, denn den Graukas muss ich schmecken!“ Während morgens um halb-Fünf der Herbert schon nach dem Vieh schaut, füttert die Anni ihre Milchkühe. Dann zentrifugiert sie Milch, macht Butter und Graukas. Gefrühstückt wird erst später. „Die ersten Gäste kommen oft schon kurz vor Acht, da will ich fertig sein“. Je nach Wetterlage, geht es dann so weiter, bis zum späten Abend.
„Herzlich, ehrlich, lustig“
Bernadett Fuchs arbeitet im Sommer als Kellnerin auf der Marienberg Alm. Die junge Salzburgerin, fühlt sich „total heimisch“ hier oben. Auf die Frage, wie sie ihre Chefin mit wenigen Worten charakterisieren würde, sagte sie, ohne lange nachzudenken, „…herzlich, ehrlich, lustig“. Und fügt nach kurzem Luftholen hinzu, „…über den ersten Witz lachen wir schon in der Früh, direkt nach dem Aufstehen“. Mit ihrem Praktikum fing sie vor über zwei Jahren auf der Marienberg Alm an, heuer ist es schon ihr 3. Alm-Sommer. Ansonsten besucht sie noch die Hotel- und Landwirtschaftsfachschule.
Der „Herr Chef“ und seine große Familie
Uns gegenüber sitzt Bettina Balzer aus Bieberwier, die schon als Mädchen in den Ferien bei der Anni aushalf und das heute auch noch gerne tut, wenn „Not an der Frau ist“. Auch wenn Bettina zum Schuchter Herbert „Herr Chef“ sagt, denn „soviel Zeit muss sein“, fühlt sie sich in der Hütte wie ein Familienmitglied. In ihrem Tal-Leben arbeitet sie seit vier Jahren in Ehrwald, in einem Sportgeschäft. Am Tisch sitzt noch der angehende Jung-Metzger Ulli Gassler, der quasi bei der Hirtenfamilie Anni und Herbert Schuchter ein und aus geht und für die nachhaltigere Nahrungsbeschaffung höchst qualifiziert ist. „Wir sind eine große Familie“, bestätigt Almmeister Benedikt van Staa, „und wir halten zusammen“. Das gilt für die ganze Agrar Marienbergalpe. Dann kommt der politisch motivierte Zusatz: „Die AG Marienbergalpe ist übrigens keine Gemeindegutsagrargemeinschaft“. Und das sei inzwischen höchstrichterlich bestätigt.
Verbriefter Besitz seit mindestens 1820
Nicht erst, als vor über 60 Jahren die frühere „Alpinteressenschaft“ von der Agrarbehörde in „Agrargemeinschaft Marienberg-Alpe“ umbenannt wurde, suchte man nach Urkunden, die frühere Besitzverhältnisse belegen konnten. Wohlwissend, dass so etwas noch irgendwo sein müsste. „Wir fanden eine Urkunde aus dem Jahre 1820, die unsere Agrargemeinschaft in althochdeutscher Schrift als Besitzer ausweist“, erzählt Almmeister Benedikt van Staa. Seither hätte sich daran auch nichts geändert. Ältere Urkunden wird es wohl nicht mehr geben, doch vermutlich gibt es die Almwirtschaft am Marienberg schon seit mindestens 300 Jahren. Das ist mündlich überliefert oder ist aus alten Chroniken herleitbar. „Wir sind dabei“, so Beni van Staa, „die Dinge aufzuarbeiten“. Nicht aus politischen Gründen. Der Druck ist dahin. Wohl mehr zur eigenen Identitätsfestigung. Nachdem der 10-jährige Benedikt-Junior feststellte, dass „der Knut“ schon einen „halben Schreibblock voll geschrieben“ hat, wurde es Zeit für uns, zu gehen.
Auszeichnungen und Ehrungen
Herbert Schuchter gehört zweifellos zu den am meisten ausgezeichneten Tiroler Bergschafzüchtern der Region. Im April 2012 ernannte der Schafzuchtverein Barwies Herbert Schuchter „für 50-jährige Tätigkeit als Obmann zum Ehrenobmann“ und ein paar Wochen später erhielt er vom Tiroler Schafzuchtverband das „Ehrenzeichen in Diamant“ für „besondere Verdienste auf dem Gebiet der Tiroler Schafzucht“. Eine nicht alltägliche Auszeichnung und Ehrung konnte das Ehepaar Annemarie und Herbert Schuchter Ende des vergangenen Jahres in Haiming entgegen nehmen. Der Österreichische Almwirtschaftsverein, vertreten durch dessen Obmann LR Ing. Erich Schwärzler (Vorarlberger Agrarlandesrat), LR Anton Steixner, Vize-Bgm. Klaus Scharmer (Gemeinde Mieming) und Benedikt van Staa als Obmann der Agrargemeinschaft Marienberg-Alpe konnten Annemarie und Herbert für „39 Jahre Marienbergalm Dank und Anerkennung“ aussprechen. Herbert war 2012 schon 39 Jahre als Hirte für das Vieh verantwortlich und Annemarie in der gleichen Zeit für die Milchverarbeitung und den Hüttenbetrieb. In den Bezirken Imst, Reutte und Landeck werden vom Österreichischen Almwirtschaftsverband nur alle sechs Jahre solche Ehrungen durchgeführt und daher war diese Ehrung für Herbert und Annemarie schon ein Jahr vor dem 40. Jubiläumsjahr fällig.
Anni will das Haus umbauen
Man sollte ja bekanntlich die Feste dann feiern, wenn sie fallen. Deshalb wird die Hirtenfamilie Annemarie und Herbert Schuchter beim Almabtriebsfest, am Sonntag, dem 15. September in Barwies schließlich für ihr „40-jähriges Marienberg-Alm-Jubiläum“ geehrt. Einen Monat, vor dem letzten Arbeitstag. Um die Urkunde dieser vorläufig jüngsten Ehrung in der Nassereither guten Stube der Schuchters aufhängen zu können, wird Annemarie ein wenig Platz schaffen müssen. „Zeit dafür hat sie ja ab Spätherbst“, lästert ihr Herbert mit einem zwinkernden Auge, „sie will sowieso dann das ganze Haus umbauen“. Wir wünschen dazu gutes Gelingen und vor allem der scheidenden Hirtenfamilie Annemarie und Herbert Schuchter von der Marienberg Alm, ein langes Leben bei bester Gesundheit!
Fotos: Knut Kuckel / Familie Schuchter / Privat

































































































Marienberg Alm – Besuch beim neuen Hüttenwirt Christian Soraperra
Zum Wochenbeginn haben wir dem neuen Hüttenwirt Christian Soraperra auf der Marienberg Alm einen Besuch abgestattet. „Das ist heute nicht der beste Tag“, sagte er zum Auftakt. „Aber ein wenig Sonne wird sich noch zeigen lassen.“ So war’s dann auch. Seit Mai führt Christian die Almwirtschaft am Marienberg. Nach rund drei Monaten kann er da schon viel erzählen.
„Am Anfang half mir mein Bruder Rudi in der Küche“, erzählt der Christian, „der hatte aber nicht länger Zeit und deshalb musste ich kochen lernen.“ Zwei Wochen lang begleitete ihn die Krug Gabi aus Untermieming täglich auf den Marienberg. „Sie hat mir alles beigebracht. Heute mache ich Dir alles, was auf unserer Karte steht.“
Wir schauen ein paar Minuten zu und notieren: am besten gehen Kasspatzeln, Knödel in allen Variationen, Graukas, Kaiserschmarrn und Buttermilch. Christian bestätigt und ergänzt „Es gibt aber noch mehr. Gestern stand ein Sonntagsbraten und Gulasch mit Knödel im Angebot.“ Er hat extra noch das Schild stehen lassen.
Hüttenwirt Christian war hauptberuflich Mechaniker, hat sich vor kurzem in den Ruhestand verabschiedet und sich mit dem neuen Job einen alten Traum erfüllt. „Weißt Du, ich habe von Kind auf davon geträumt, einmal das Steinerne Hüttl zu führen. Daraus wurde nichts, aber hier in der Marienberg Alm bin ich auch gut aufgehoben.“
Gäste kommen. Darunter Herwig van Staa. Der Landtagspräsident war mit seinem Enkel auf Tour. Abgeholt hat ihn später noch sein Sohn Benedikt, der Almobmann. Wir verabreden uns zum Essen in der Stuben und da kommt eine Familie aus dem belgischen Antwerpen hereinspaziert, die wir noch am Samstag auf der Hochfeldern Alm getroffen haben.
Inzwischen fühlen sich die Berg-Wanderer in Tirol schon wie zuhause. Vom Landtagspräsident erfahren sie dann persönlich, dass er seit Jahren ein exellenter Belgien-Kenner ist. Als „Vize-Präsident in „Europa der Regionen“ kennt er viele Landsleute der Antwerpener Runde. Man tauscht Geschichten aus und ist guter Dinge.
Später kommen Herbert Schuchter und Peter Praxmarer, die beiden Almhirten zum Essen vorbei. Der Schuchter Herbert war ja eigentlich schon drei Jahren im verdienten Ruhestand. 40 Jahre lang haben er und seine Frau Anni die Marienberg Alm erfolgreich geführt. „Wir helfen in diesem Sommer aus“, sagt er zur Begrüßung und der Peter, sein früherer Beihirte, war bereit ihm zu helfen. „Sonst wär das nicht mehr gegangen.“
Hüttenwirt Christian zeigt uns auf seinem Laptop noch einen Film von Imst TV. „Die Maria Vögele war mit ihrem Team erst vor kurzem hier oben bei mir und hat mit mir ein Interview gemacht.“ Wir schauen uns das an und versprechen, mit einem Link auf den Video-Beitrag zu verweisen.

Die Kollegin hatte wettermäßig einen besseren Tag erwischt als wir. Aber in drei Wochen sind wir wieder da und hoffen an diesem Tag auf mehr Sonne.
Wiedereröffnung Hochfeldern Alm – „Unsere Erwartungen sind übertroffen worden“
Weblink: Imst TV, → Ausflug auf die Marienberg-Alm, Maria Vögele, 12.07.2016
Zum Vormerken:
Almfest und Bergmesse auf der Marienberg Alm. Am Sonntag, dem 14. August 2016, ab 10.30 Uhr. Feierlicher Gottesdienst durch Abt German Erd. Musikalische Gestaltung: Bläsergruppe der Musikkapelle Mieming. Anschließend gemütliches Beisammensein mit den „Halli-Galli“ und Toni aus Rietz. Auf zahlreiches Mitfeiern freuen sich die Agrargemeinschaft Marienbergalpe und Hüttenwirt Christian Soraperra mit seinem Team.
Fotos: Knut Kuckel
[See image gallery at mieming-online.at]
Kontakt:
Marienberg Alm, 1623 Meter
Obsteig/Tirol
Pächter: Christian Soraperra
Tel. + 43 664 1204386 oder + 43 664 735 953 69
Mail: marienbergalm@gmail.com
Marienberg Alm – Almfest / Bergmesse
Feierlicher Gottesdienst durch Abt German Erd Musikalische Gestaltung: Bläsergruppe der Musikkapelle Mieming Anschließend gemütliches Beisammensein mit den „Halli-Galli“ und Toni aus Rietz. Auf zahlreiches Mitfeiern freuen sich die Agrargemeinschaft Marienbergalpe und Hüttenwirt Christian Soraperra mit seinem Team.
Kontakt:
Marienberg Alm, 1623 Meter
Obsteig/Tirol
Pächter: Christian Soraperra
Tel. + 43 664 1204386 oder + 43 664 735 953 69
Mail: marienbergalm@gmail.com
Google-Maps:
https://www.google.at/maps/place/Marienberg/
Almmesse und Almfest 2016 auf der Marienberg Alm –„Das kann sich kein Millionär leisten“
Abt German Erd traf die Herzen der Bergler als er sagte: „Das hier, gehört uns allen. Das kann sich kein Millionär leisten. Mit keinem Geld der Welt.“ Seine Predigt zur Almmesse auf der Marienberg Alm widmete der Abt vom Zisterzienserstift Stams weitgehend dem Weltgeschehen. Das kam an.
Abt German Erd zelebrierte die Almmesse gemeinsam mit seinem Freund, dem Würzburger Domkapitular Monsignore Clemens Biber. Vor und nach der Bergmesse spielten die Südtiroler Alphornbläser Hermann und Christoph aus dem Raum Meran. Die Messe auf der Marienberg Alm, am Sonntag, dem 14. August 2016 begleiteten die Weisenbläser der Musikkapelle Mieming: Flügelhorn Helmut Happ, Tenorhorn Michael Holzeis und Bass Georg Spielmann.
Video: Andreas Fischer
Die Agrargemeinschaft Marienbergalpe luden gemeinsam mit Hüttenwirt Christian Soraperra zum traditionellen Almfest auf den Marienberg ein. Das Wetter hätte besser kaum sein können. Aus allen Himmelsrichtungen pilgerten Bergwandererinnen und Bergwanderer auf die 1623 Meter hochgelegene Alm. Die Almhirten Herbert Schuchter und Peter Praxmarer sind mit dem bisherigen Verlauf des Almsommers zufrieden. Kein Vieh kam zu Schaden und „wir geben uns Mühe“, sagte Herbert Schuchter, „das das bis zum Almabtrieb in vier Wochen auch so bleibt.“
Abt German Erd und Monsignore segnete die Alm, die Hirten und das Vieh.
Almmeister Benedikt van Staa ging in seiner Begrüßungsrede u.a. auf die wirtschaftliche Situation der Tiroler Almwirtschaft ein. „Die Milchwirtschaft kämpft gegen Dumpingpreise und hat es zurzeit alles andere als leicht, sich zu behaupten.“ Van Staa appellierte deshalb an die vielen Besucher des Almfestes, darauf zu achten, die Produkte der Tiroler Bauern zu unterstützen. „Die zurzeit 3000 Beschäftigten der Tiroler Almen werden es euch danken.“
Die Kollekte sei für die Sanierung der Marienberg-Kapelle gedacht, so der Almobmann. „Zeigt euch beim Einsammeln des »Sackelgeldes« deshalb großzügig“, bat Benedikt van Staa.
Seit dem Almsommer 1979 wird jährlich am 2. Sonntag im August auf dem Marienberg die Almmesse mit Almfest gefeiert. „Anlass war damals die Kreuzeinweihung am Joch“, erinnert sich Almhirt Herbert Schuchter. Er war Initiator des Almfestes, dass heute so populär ist. „Die 1. Almmesse las der damalige Pfarrer Anton Enthofer aus Barwies und Wildermieming.“
Seither musste die Almmesse mit Almfest auf der Marienberg Alm nur ein einziges Mal wegen schlechtem Wetter abgesagt werden. „Das war vor 14 Jahren. Im August 2002“, sagt der Almhirt Herbert Schuchter. „Da war es tagelang am Regnen. Sonst hatten wir immer schönes Wetter.“
Abt German Erd mahnte in seiner Predigt, bei Eingriffen in die Natur mit Augenmaß und Verstand zu handeln. „Der Begriff Nachhaltigkeit sollte dabei immer höchstes Gebot sein.“ Es gäbe zu Viele, so der Abt, die sich bei allen Eingriffen in die Natur ausschließlich von ihrer Gier leiten ließen. Das dürfe man nicht zulassen. Mit Blick auf die „alles Bestimmende Markwirtschaft“ sagt der Stamser Abt: „Unser aller Leben darf nicht in eine Sackgasse führen. Wir tragen Verantwortung dafür, was wir im Leben machen.“
Mahnende Worte, bei ähnlichen Anlässen selten so offen ausgesprochen wie bei dieser Almmesse. Ähnlich klangen die Fürbitten, vorgetragen von Susanne Kniepeiss.
Hüttenwirt Christian Soraperra übernahm mit seinem Team nach der Almmesse die Regie. Nach dem Essen spielten „Halli Galli“ und der Grieskogler Toni zum Tanz auf.
Marienberg Alm – Besuch beim neuen Hüttenwirt Christian Soraperra
„Die Karte lässt keine Wünsch offen“, sagte eine Berglerin und bestellte Kasspatzeln mit Krautsalat. Außerdem gab es noch Schweinsbraten mit Sauerkraut und Semmelknödel, Schopf mit Brot oder Kartoffelsalat, Bratwurst, Frankfurter, Kaiserschmarrn und Kuchen. Und das Highlight – frische Heumilch von den eigenen Kühen.
Fotos: Knut Kuckel
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